Wintersemester 97/98
Dr. R. Winter
Vorlesung
Sequentielle und parallele Komplexitätstheorie
Hauptstudium Informatik
Inhalt der Vorlesung:
Aufbauend auf den Grundbegriffen zur Komplexitätstheorie in der Vorlesung
Informatik IV (Theoretische Informatik I) im Grundstudium beschäaftigen wir
uns in dieser Vorlesung zur Komplexitätstheorie mit folgenden Schwerpunkten:
- Allgemeine Komplexitätsmaße für Turing- und Registermaschinen
- Zeit- und Speicherplatzgewinn
- Zeitkomplexitätsschranken, CROSSING-Sequence
- Deterministische und nichtdeterministische Hierarchiesätze, Gap-Theoreme
- Sequentielle Komplexitätsklassen, NP- und PSPACE-Vollständigkeit
- Parallele Komplexitätsklassen basierend auf dem ATM-Modell, NC- und AC-Klassen
- Hierarchien von Komplexitätsklassen, Polynomiale Zeithierarchie
- Komplexität von Spielen
- Komplexitätsgewinn durch Verwendung von parallelen Registermaschinen
Literatur:
- Reischuk. Eine Einführung in die Komplexitätstheorie.
Teubner Stuttgart 1990
- Papadimitriou. Computational Complexity. Addison-Wesley 1994
- Hopcroft, Ullman. Einführung in die Automatentheorie,
Formale Sprachen und Komplexitätstheorie. Addison-Wesley
1993
- Wagner, Wechsung. Computational Complexity. Mathematische
Monographien Bd.19. Berlin 1986
Bemerkungen:
- Voraussetzung: Besuch der Lehrveranstaltung Informatik IV
- Ein Übungsschein kann durch aktive Mitarbeit in den Übungen und
korrekte Bearbeitung der gestellten Übungsaufgaben erworben werden.
- Der Vorlesungsstoff wird im Rahmen der Diplomprüfung
Theoretische Informatik geprüft oder kann als Bestandteil
der Vertiefungsrichtung Theoretische Informatik verwendet werden.
Verbindung zu einer Projektarbeit ist möglich.
1. Grundlagen
1.1. Mathematische Grundlagen
1.2. Verallgemeinerte Turingmaschinen mit Speichermedium Graph, Typen von Turingmaschinen
1.3. Elementare Techniken beim Rechnen mit Turingmaschinen
2. Komplexität von Turingmaschinen
2.1. Komplexitätsmaß
2.2. Komplexitätsklassen
2.3. Diagonalisierung
2.4. Bandreduktion und Kompression
2.5. Beschleunigung
2.6. Simulationskomplexität bei universellen Turingmaschinen
2.7. Konstruierbarkeit
3. Nachweis von unteren Schranken
3.1. Die crossing-Sequenz-Methode und ihre Anwendung
3.2. Rckkehrmaß: zur Charakterisierung von Sprachklassen
4. Hierarchiebetrachtungen bei Zeit- und Platzkomplexität
4.1. Gap-Theoreme fr Zeit- und Bandkomplexität
4.2. Allgemeiner Hierarchiesatz. Zeit- und Platzhierarchiesätze
5. Wichtige sequentielle Komplexitätsklassen
5.1. Definitionen
5.2. Der Satz von Savitch
5.3. Nichtdeterministische und deterministische Zeitklassen
5.4. Hierarchiebetrachtung bei sequentiellen Komplexitätsklassen
6. NP-Vollständigkeit
6.1. Definitionen und Sätze
6.2. NP-Vollständigkeit von SAT und 3SAT
6.3. NP-Vollständigkeit von KP
6.4. Die Klassen NP, co-NP und das Primzahlproblem
6.5. Vollständigkeit allgemein
7. Die LBA-Probleme
7.1. Vollstätndigkeit in PSPACE
7.2. Das erste LBA-Problem
7.3. Das zweite LBA-Problem - Satz von Immerman / Szelepcsenyi
8. Parallele Komplexitätsklassen
8.1. RAM und PRAM
8.2. Parallele Berechnungen in polylogarithmischer Zeit.Die Klasse NC
8.3. Zusammenhang zwischen P und NC
8.4. Die Klassen AC und SC
8.5. Hierarchieuntersuchungen bei NC, AC und SC
Literatur
- Reischuk: Einfhrung in die Komplexitätstheorie
Teubner 1990
- Balcazar/Diaz/Gabarro:Structural Complexity II
Springer Berlin - Heidelberg 1990
- Papadimitriou: Computational Complexity
Addison - Wesley 1994
R. Winter